Liebe Eltern,

auf Beschluss der Landesregierung bleiben, wie Sie auch dem ebenfalls beigefügten Schreiben der ADD Trier entnehmen können, in Anbetracht der sich ausweitenden Zahl an Menschen die am Corona-Virus erkrankt sind ab sofort und vorerst bis zum 17.04.2020 nahezu alle Schulen und Kindergärten in Rheinland-Pfalz geschlossen. Eine Notbetreuung soll an jeder Schule eingerichtet werden.

Die Landesregierung erachtet diese Maßnahme als notwendig, um die weitere Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen und den Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen die Zeit zu geben, sich umfassender auf weitere Patienten vorzubereiten.

In ihrer heutigen Pressekonferenz um 16.30h erklärte die Ministerpräsidentin, dass begleitend zu dieser Maßnahme die Bevölkerung aufgerufen sei, in der aktuellen Situation, in der es keine gezielten Medikamente oder Impfstoffe gegen den Virus gibt, zueinander eine „soziale Distanz“ herzustellen, d.h. alle sozialen Kontakte, die nicht unbedingt notwendig sind, zu vermeiden, was jedoch nicht mit „sozialer Kälte“ verwechselt werden dürfe.

Für den Bereich der Schulen und Kindertagesstätten stellt diese Situation eine große Herausforderung dar: Zwar können sich Kinder im Grundschulalter wie jeder andere Mensch auch mit dem Corona-Virus infizieren, nach den bisherigen Erfahrungen aber ist der Krankheitsverlauf bei Kindern ohne Vorerkrankung meist relativ schwach ausgeprägt, sodass sich die Erkrankung teilweise nicht einmal sonderlich bemerkbar macht. Andererseits treten gerade Kindergarten- und Grundschulkinder weitaus öfter beim Spiel und im Schulalltag in näheren Kontakt, was wiederum die Übertragung des Virus begünstigt und die Kinder, auch wenn sie vielleicht nicht deutlich erkennbar erkranken, sehr wohl jedoch zu Krankheitsüberträgern macht. Dies wiederum kann gerade für die sogenannte „Risikogruppe“ der älteren und / oder vorerkrankten Menschen eine Gefahr darstellen.

Um diese Übertragungsketten zu unterbrechen, hat nun also die Landesregierung die landesweiten Schulschließungen beschlossen und bittet die Bevölkerung, so die Ministerpräsidentin in Ihrer Pressekonferenz, verantwortungsvoll für eine eigene Kinderbetreuung zu sorgen.

Den Kindern in häuslicher Betreuung werden die Klassenlehrer über den Emailverteiler ihrer Klassen wöchentlich einen Arbeitsplan zukommen lassen, welcher bis zum Ende der jeweiligen Woche im Rahmen des selbstbestimmten häuslichen Unterrichts von den Kindern zu bearbeiten ist. Hierzu haben Ihre Kinder heute alle dafür erforderlichen Schulbücher und Arbeitshefte mit nach Hause genommen.

Ich bitte Sie als Eltern, auf eine konsequente Bearbeitung der Wochenpläne zu achten.

Gleichzeitig bitte ich Sie aber auch um Ihr Verständnis, wenn Sie noch nicht direkt am Montag um 8.00 Uhr den Arbeitsplan für Ihr Kind im Emailpostfach vorfinden. Aufgrund der späten Bekanntgabe der Schulschließung und der daraus auch für uns resultierenden schwierigen Situation müssen wir als Kollegium am Montag zunächst in einer gemeinsamen Dienstbesprechung noch einige letzte organisatorische Absprachen treffen.

Für alle berufstätigen Eltern, welche von ihrem Arbeitgeber nicht die Möglichkeit erhalten, ihren Beruf im „Home-Office“ oder mit entsprechend flexiblen Arbeitszeiten auszuüben und auch sonst keine Möglichkeit haben, ihr Kind anderweitig privat betreuen zu lassen (und NUR für diese Eltern!) bietet unsere Schule wöchentlich in den kommenden drei Wochen von 8.00 – 12.00 Uhr (Klasse 1 und 2) bzw. von 8.00 – 13.00 Uhr (Klasse 3 und 4) eine Notbetreuung mit einem, der Situation angepassten pädagogischen Angebot in der Schule an.

Laut Aussage der Verbandsgemeindeverwaltung Bodenheim wird auch die Betreuende Grundschule an diesen Tagen im Nachmittagsbereich eine Notbetreuung für ihre Betreuungskinder anbieten.

Da am Freitag, dem 03.04.2020 ohnehin laut Jahresplanung der letzte offizielle Unterrichtstag vor den Ferien gewesen wäre, endet an diesem Tag auch die Notbetreuung. Ab dem 6. April findet kein Unterricht mehr statt.

Aus organisatorischen Gründen und zur Sicherstellung eines kontinuierlichen Lernangebots der Kinder in der Notbetreuung bitte ich Sie um Ihr Verständnis, dass wir Ihr Kind nur in der Notbetreuung unterrichten können, wenn es wochenweise täglich und im gesamten Zeitraum von 8.00 – 12.00h bzw. 13.00h die Schule besucht. Eine nur tage- oder stundenweise Betreuung macht aus pädagogischer Sicht keinen Sinn und ist auch organisatorisch nicht leistbar.

Konkret heißt dies: Sollten Sie aus schwerwiegenden Gründen die Notbetreuung in Anspruch nehmen müssen, dann bitte nur wochenweise und täglich von 8.00 – 12.00 bzw. 13.00 Uhr.

Zu unserer besseren Planung wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie Ihr Kind (falls wirklich notwendig!) bis kommenden Sonntagmorgen per E-Mail an grundschule-nackenheim@vg-bodenheim.de zur Notbetreuung in der kompletten nächsten Woche (16. – 20.03.2020) anmelden könnten. Eine entsprechende Abfrage für die weiteren beiden Wochen der Notbetreuung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt. Sie müssen uns keine E-Mails schreiben, falls Sie Ihr Kind im häuslichen Umfeld betreuen können.

Ich möchte nochmals ausdrücklich betonen, dass Sie die schulische Notbetreuung Ihres Kindes wirklich erst in Betracht ziehen sollten, wenn Sie keinerlei andere Möglichkeit zur privaten Betreuung Ihres Kindes (etwa auch durch Absprachen mehrerer Eltern, die abwechselnd die Kinder betreuen) sehen!

Der Besuch der Notbetreuung ist in keinster Weise mit dem Besuch des regulären Schulalltags vergleichbar: Da die Landesregierung den erhofften Erfolg der Schulschließungen bei der Bekämpfung des Corona-Virus nicht durch die Notbetreuung gefährden möchte, ist diese mit sehr strikten Vorgaben verbunden, u.a.:

• dürfen an der Notbetreuung keine Kinder mit erhöhtem Risiko (mit Vorerkrankungen, mit unterdrücktem Immunsystem oder akuten Infekten) teilnehmen
• unterliegt das gesamte Gebäude einer Zugangskontrolle
• werden die Kinder in Gruppen von maximal 10 Kindern betreut
• müssen innerhalb dieser Gruppe die Kinder voneinander Abstand halten und dürfen keinen direkten Kontakt haben
• müssen, sofern es mehrere Gruppen gibt, diese versetzte Pausenzeiten einhalten und dürfen nicht gleichzeitig auf den Pausenhof
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Zum Abschluss darf ich Ihnen und Ihren Familien für die kommenden Wochen alles Gute wünschen!

Selbstverständlich werde ich Sie über weitere aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden halten. Falls Sie Kontakt zu uns aufnehmen möchten, empfehle ich Ihnen den Weg per E-Mail.

Wir alle wissen nicht, was uns die kommenden Wochen und Monate bringen werden. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass wir mit der entsprechenden gegenseitigen Rücksichtnahme, Solidarität und einem verantwortungsvollen Sinn für das Gemeinwohl auch diese große Herausforderung meistern werden.

Bleiben Sie gesund!

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Daniel Römer, Rektor