- Wolfgang Lambrecht liest an der Grundschule in Nackenheim -
Die Vorfreude ist nahezu greifbar, als der Kinderbuchautor Wolfgang Lambrecht die Carl-Zuckmayer-Grundschule in Nackenheim besucht. Gebannt lauschen die etwa 230 Grundschulkinder in insgesamt 4 Lesungen seinen Geschichten von Herrn Bombelmann und dessen Freunden, um immer wieder, mitgerissen von Lambrechts Geschichten und seinem gewandten Vortrag, in lautes Gelächter auszubrechen.
Mit verschiedensten Stimmen und unterstützt von einer ausgereiften Mimik und Gestik haucht Wolfgang Lambrecht seinen Geschichten Leben ein und lässt die Kinder eintauchen in die Welt des sympathisch-dicklichen Titelhelden mit dem braunen Schlapphut und dem alten, aber immer blitzblank geputzten roten Auto. Dabei bezieht der Schriftsteller, der eigentlich nie daran gedacht hatte, die für seine beiden eigenen Kinder erdachten Geschichten in einem Buch zu veröffentlichen, die Schülerinnen und Schüler immer wieder aktiv in seinen Vortrag mit ein. Kein Wunder also, dass die einstündigen Lesungen den Kindern viel zu kurz vorkommen und sie dem Autor in der eingeschobenen Fragerunde so manches „Loch in den Bauch“ fragen.
Aber auch das Kollegium und die Schulleitung der Grundschule sind von Wolfgang Lambrechts Lesungen begeistert. „Geeignete Autoren für Lesungen zu gewinnen, ist eine schwierige Aufgabe, welche von den Schulen oft nur mit erheblichem finanziellen Aufwand gemeistert werden kann“, meint so auch Daniel Römer, der Rektor der Grundschule. „Dies ist umso bedauerlicher, als solche Autorenbegegnungen bei den Kindern eine erhebliche Lesemotivation hervorrufen, zeigen sie ihnen doch nicht zuletzt, dass Lesen richtig Spaß machen kann“. Wolfgang Lambrecht, so Römer weiter, sei ein Beweis dafür, dass bekannte Autoren und kindgerechte Geschichten, gepaart mit mitreißenden Lesungen nicht zwangsläufig mit hohen Gagen einhergehen müssen. In diesem Zusammenhang dankt er dem Förderverein der Grundschule, der die kompletten Kosten für die Autorenlesung übernommen habe.
Zum Ende seiner Lesungen ermuntert Lambrecht die Kinder, sich selbst Geschichten auszudenken und diese aufzuschreiben. „Wenn ihr eine Idee habt, egal, ob zu Herrn Bombelmann oder zu einer anderen Geschichte, schreibt sie auf, sonst wird sie irgendwann für immer vergessen sein“, so Lambrecht. Er selbst habe viel zu spät damit angefangen, seine Geschichten aufzuschreien, verrät der Autor bedauernd, weil ihm nie jemand gesagt hätte, wie viel Spaß das Geschichtenschreiben macht. Die Kinder hätten für sich diese Ausrede nicht mehr, denn er, Wolfgang Lambrecht, hätte es ihnen ja nun gesagt. „Und wer weiß, vielleicht wird ja einer von euch dann einmal ein ganz bekannter Schriftsteller“.
Aber nicht nur den Kindern, auch dem Kinderbuchautor selbst hat die Lesung an der Grundschule in Nackenheim erkennbar sehr viel Spaß gemacht. Und so antwortet er auf die Frage einer kleinen Zuhörerin, ob er denn einmal wieder käme: „Wenn ich wieder eingeladen werde, sehr gerne“. Und, keine Frage, eingeladen wird er ganz gewiss einmal wieder werden.